kurz-schlauchliner-verfahren

Schlauchliner und Kurzliner Verfahren – grabenlos sanieren

Dank moderner Methoden wie das Schlauchliner und Kurzliner Verfahren ist es nicht mehr erforderlich beschädigte Rohre und Kanäle freizulegen, um sie zu sanieren.

Lesen Sie, welche Vorteile die grabenlosen Sanierungsverfahren besitzen, wo sie eingesetzt werden und wie sie funktionieren.

Wozu sind grabenlose Sanierungsverfahren wie Schlauchliner und Kurzliner gut?

Rohre und Kanäle sind nicht endlich haltbar, denn Wasser und Schmutz nagen an den Innenwänden der Leitungen, sodass Material abgetragen wird. Mit der Zeit werden die Rohrwände instabil und eines Tages kommt es zu Löchern, an denen Wasser austritt.

Das Abwasser fließt bei undichten Stellen nicht mehr ordnungsgemäß in die Kanalisation, sondern es sickert in den Boden. Da Abwasser mit Schadstoffen verunreinigt ist, ist ein Leck im Rohr- oder Kanalsystem besorgniserregend, denn Abwasser kann die Umwelt verschmutzen.

Als Hausbesitzer stehen Sie in der Verantwortung, solche vermeidbaren Umweltverschmutzungen zu verhindern. Stellen Sie beispielsweise im Rahmen einer Dichtheitsprüfung fest, dass undichte Stellen vorhanden sind, ist eine Rohr- bzw. Kanalsanierung erforderlich.

Noch vor einigen Jahren mussten für die Reparatur der Leitung Wände aufgestemmt oder Bodenmaterial ausgehoben werden. Mit dem Schlauchliner oder Kurzliner Verfahren ist dies zum Glück nicht mehr erforderlich, da die Leitung von der Innenseite repariert wird.

Die Vorteile der grabenlosen Rohr- und Kanalsanierung

  • Grabenlose Methode → ohne Aufstemmen von Wänden oder Ausgraben von Leitungen.
  • Kein Austausch von Leitungen.
  • Schnelle Sanierungsmethode → lange Baustellen, Straßensperrungen oder Zeiten, in denen das Wasser abgestellt ist, entfallen.
  • Im Vergleich günstig → Rohre freizulegen nimmt Zeit und Muskelkraft in Anspruch. Der Aufwand beim Schlauchlining ist deutlich geringer, weshalb die Kosten im Vergleich überschaubar sind.
  • Weniger Lärm, Abgase und Dreck.
  • Mögliche Blumenbeete oder Gehwege bleiben unberührt.
  • Die Sanierung ist lange haltbar.

Zwei Schlauchliner Verfahren für verschiedene Einsatzgebiete

Es wird zwischen dem Schlauchliner Verfahren und dem Kurzliner Verfahren unterschieden. Auf einen Blick, hier ein Vergleich der beiden Methoden.

Schlauchliner Verfahren

  • Beseitigt Schäden an langen Leitungen.
  • Das neue Rohr im Rohr ist widerstandsfähig und schützt das alte Rohr vor weiteren Beschädigungen.

Kurzliner Verfahren

  • Behebt punktuelle Schadensstellen.
  • Gut geeignet, um kleine Risse in der Rohrwand oder undichte Verbindungselemente wie Muffen auszubessern.

Welche Methode zum Einsatz kommt, wird im Vorfeld mit einer Kamerauntersuchung ermittelt. Dazu wird die Wasserleitung gereinigt und mit einer Kamera abgefahren. Die Kamera zeigt ein klares Bild der Schäden. Zusätzlich wird die Rohrlänge, -dicke und die Größe der Schadensstellen aufgezeichnet. Die Daten bestimmen das Verfahren und welche und wie viele Materialien für die Sanierung erforderlich sind.

Das Schlauchliner Verfahren im Detail

Beim Schlauchliner Verfahren wird ein „Schlauchliner“, ein Schlauch, der in Kunstharz getränkt ist, in die beschädigte Leitung eingeführt. Luft oder Wasser drückt den Schlauch an die Wände der Rohre. Es entsteht ein Rohr im Rohr.

Das Harz trocknet aus und verschließt alle Fehlstellen. Der Schlauch verschließt auch Zuläufe von Hausanschlüssen, die im Anschluss mit einem Fräsroboter frei gefräst werden.

Die grabenlose Kanal- und Rohrsanierung dauert je nach Länge der Leitung nur wenige Stunden. Einsetzbar ist die Methode sowohl bei kleinen Rohren als auch bei großen Schachtringen (DN 50 bis DN 2000). Insbesondere lassen sich lange Leitungen komplett abdichten.

Das Schlauchliner Verfahren wird auch als „Schlauch-Reling-Verfahren“, „Schlauchliner-Sanierung“ oder kurz „Inliner“ bezeichnet.

Besser gegen Wurzeleinwuchs geschützt

Sie kennen sicherlich Gehwege, die von Baumwurzeln hochgedrückt wurden. Diese Druckkräfte wirken auch auf Rohre, sodass Wurzeln in Rohrleitungen hineinwachsen. Der Durchfluss wird infolgedessen vermindert und es kommt zu Verstopfungen.

Das Harz vom Rohr in Rohr schützt effektiv vor Wurzeleinwuchs.

Die Kurzlinersanierung

Während bei der Schlauchliner-Sanierung lange Leitungen abgedichtet werden, geht ein „partieller Schlauchliner“ punktuell vor. Mit dem Kurzliner Verfahren wird nur die beschädigte Stelle repariert und der Rest vom Rohr, der noch intakt ist, bleibt unberührt.

Dazu wird eine Matte auf die Größe der reparaturbedürftigen Stelle zugeschnitten und in die Leitung eingeführt. Die Matte ist mit Harz getränkt und wird mit Druck an das Rohr bzw. die Kanalwand gepresst. Das Harz härtet aus und die undichte Stelle oder ein Riss ist abgedichtet.

Es ist möglich, mehrere Schichten übereinanderzulegen, um verschiedene Wanddicken wieder herzustellen.

Wenn das Rohr oder der Kanal sehr viele beschädigte Stellen aufweist, lohnt es sich nicht diese einzeln zu reparieren, sodass mithilfe des Schlauchlining Verfahrens die komplette Leitung saniert wird.

Wann ist ein Ausgraben der Rohre unabdingbar?

Mit dem Schlauch- oder Kurzliner Verfahren lässt sich das Rohr nicht bewegen. Bei größeren Schäden, wie eine Rohrabsenkung oder ein Gegengefälle, ist es daher erforderlich, die Rohre freizulegen.

Kontrolle ist wichtig: Lassen Sie regelmäßig Ihr Entwässerungssystem auf Schäden prüfen.

Rohrfachmann Andre Pfeifer prüft Ihr Entwässerungssystem auf Schäden. Wir führen dazu eine Kamera in die Leitung, um Risse oder Löcher zu erkennen und deren Standort festzuhalten.

Nach der Inspektion kennen wir den Ist-Zustand Ihres Entwässerungssystems, sodass wir Ihnen mitteilen, inwieweit eine Sanierung erforderlich ist. Diese „Vorsorge zur Früherkennung“ vermeidet hohe Sanierungskosten oder beispielsweise verstopfte Abflüsse.

Vereinbaren Sie bei Bedarf einen Termin zur Inspektion:

⇒ In Hannover und Umgebung: 0511 515 447 77

⇒ In Göttingen und Umgebung: 0551 270 768 07

FAQ

Es gibt im Grunde keine Nachteile, außer das nicht alle Schäden mit dem Inlinerverfahren behoben werden können. Sind beispielsweise Leitungen abgesackt, ist das Verfahren nicht einsetzbar.

Für das Schlauchlining ist viel Equipment und Fachwissen erforderlich, sodass es ratsam ist, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Fehler in der Anwendung mit Harzen und den Arbeitsmaterialien können, zu kostspieligen Reparaturmaßnahmen führen.

Eric Wood hatte 1971 die Idee zum Schlauchlining. In den nachfolgenden Jahrzehnten, insbesondere in den 1990ern wurde die Methode weiterentwickelt, sodass sie heute gerne eingesetzt wird.

Meist kommt Epoxid- oder Vinylesterharz zum Einsatz.

Eine grabenlose Kanal- bzw. Rohrsanierung ist um ein Vielfaches günstiger als eine offene Sanierung, wo Leitungen zunächst freigelegt werden. Übliche Preise belaufen sich bei einer Schlauchliner-Sanierung auf 200 bis 300 € pro Meter Rohr.

Ein genauer Preis ist erst bezifferbar, wenn bekannt ist, in welchem Zustand sich die Leitungen befinden.

Im Anschluss der grabenlosen Rohr- und Kanalsanierung wird mit einer Kamerauntersuchung oder Dichtheitsprüfung kontrolliert, ob die Leitung nun frei von Schadensstellen ist.